Wegweiser
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Besinnliche Fundstücke
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... Schmetterlings-Lektion
... Sternstunde
... Wenn ich mein eigener
    Nächster wär
... Trotzdem

Letzte Aktualisierung: 13.07.2012 23:05

Wenn ich mein eigener Nächster wär...
 
... würde ich mich zum Beispiel mehr loben. Sätze wie „Das hast du gut gemacht“ oder auch „Die schafft das schon“ oder „Auf die kann man sich verlassen“ sind reinste Kraftspritzen für mich. Ich fühle mich anerkannt, gebraucht, geschätzt – und sehe auf einmal alles viel schöner, als ob ich eine neue Brille auf hätte.

... würde ich mich vielleicht öfter mal um einen Gefallen bitten. Ich bin nämlich gern bereit, einmal irgendwo einzuspringen; bloß ich mag mich selbst nicht anbieten. Ich würde mich mal fragen: „Darf ich mal Deine Stickereien sehen?“ Ich sticke gern und habe da eine ganze Menge schon gemacht. Es sind, glaube ich, schon Jahre her, seit ich mit jemandem über meine Stickereien sprach

.... würde ich mich vielleicht einfach öfter anrufen. Ich habe zwar allerlei zu tun und bin froh, wenn ich einmal einen Abend frei habe. Aber ich telefoniere gern. Selbst traue ich mich nicht, einfach mal jemanden anzurufen, mit dem ich vielleicht gar nicht sehr bekannt bin. Ich selber aber fände es großartig, mal von Leuten angerufen zu werden, die ich nur oberflächlich kenne

.... würde ich etwas mehr Zeit für mich haben. Was ich nicht leiden kann, sind diese gedankenlosen Grüßereien. Und wenn man schon etwas von sich erzählt, wird nicht richtig hingehört. Ja, wenn ich mein eigener Nächster wäre, würde ich mich so gut behandeln, dass ich nicht auf die scheußliche Idee käme, mir selbst der Nächste sein zu müssen.

 
 
 
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