Jetzt sind wir zwar in Tlos, viel Zeit haben wir aber nicht, wir wollen ja Birgit pünktlich in Fethiye abliefern. Ingolf + Mehmet bleiben beim Auto, Birgit und ich rasen los. Eintritt: 5 Türkische Lira pro Nase... das sind keine 2 EUR...
Ich steige zur Burg und zu den Felsengräbern hoch, Birgit steuert die Arena an. Ich gucke, fotografiere, klettere eilig, schnaufe... Bilder kann ich mir ja später zu Hause angucken... alles fotografieren, was es zu sehen gibt!
Tlos ist eine alte lykische Stadt, später ging sie an die Griechen und schließlich an die Römer über. Mich beeindruckt das jedenfalls.
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Archäologische Funde führen in die Bronzezeit in das 2.Jahrtausend v.Chr. In hethitischen Quellen wird auf einen Ort namens Tlawa oder Dalawa am Xanthos Fluss hingewiesen. Mittlerweile ist man sich sehr sicher, dass hier eine Übereinstimmung mit Tlos vorliegt. Münzfunde aus dem 4.Jahrhundert v. Chr. mit der Stadtbezeichnung Tlava unterstützen das. Die Stadt konnte ihre strategische Lage entlang der Handelsroute gut verwerten, und wuchs stetig. Zur Zeit des lykischen Städtebundes besass die Stadt dreifaches Stimmrecht und bei der Eingliederung in das römische Reich war die Stadt so wichtig, dass Sie den Titel "glänzendste Metropolis der lykischen Nation" erhielt.
Selbst ein Erdbeben im Jahre 141 n. Chr. konnte den Einfluß und Größe der Stadt nicht bremsen. Schäden wurden mit Hilfe reichlicher Spenden repariert.
Im byzantinischen Reich bekam die Stadt natürlich auch einen Bischofssitz und endsandte 451 n. Chr. und 787 n. Chr. Bischöfe zu den Konzilen von Kalchedon und Nikaia. Doch überschritt die Stadt in diesem Zeitraum wie so viele in der Region ihren Zenit und verlor nach und nach an Bedeutung. Erst im 19. Jahrhundert gewann die Stadt wieder regionale Bedeutung als der Feudalherr Kanlı Ali Ağa eine Festung auf der Akropolis errichtete um von hier eine kurzzeitige aber einprägende Schreckensherrschaft auszuüben.
Archäologisch wurde im Jahre 1838 schon die Stadt als die antiken Ruinen von Tlos identifiziert. Die ersten Ausgrabungsarbeiten fanden jedoch erst 1970 statt. Noch im Jahre 2012 wurden einige entscheidende Funde in Tlos gemacht. Heute ist die Ruinenstätte (meist in Kombination mit Saklikent und Xanthos) ein beliebtes Ausflugsziel von Touristen aus Dalyan, Fethiye, Patara oder Kaş. Das katholische Titularbistum Tlos wird auf den byzantinischen Bischofssitz zurückgeführt, und seit dem Jahr 2000 vom mexikanischen Bischof Francisco Ramírez Navarro ausgeübt.
Quelle: Wikipedia.de
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1 Burg - Auf der Akropolis befindet sich die Burg, von der nur noch die Mauern zu sehen sind. Diese basiert auf lykischen Grundmauern. Später errichteten die Byzantiner auf denselben Grundmauern eine Burg. Als letztes hatte Kanlı Ağı Ali, bekannt als der blutige Ali, die Idee. Er benutzte wiederum die lykischen Fundamente. Auch von dieser Burg sind nur die Mauern geblieben. Ein Aufstieg lohnt sich aber dennoch, schon wegen des Ausblickes auf die unglaubliche Landschaft.
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2 Grab des Bellerophons - Das Grab des Bellerophons ist von der Zufahrtstraße aus gut zu erkennen und liegt in einem Steilhang seitlich an der Akropolis. Um zu dem Grab zu gelangen, hält man sich vor der Akropolis rechts, steigt in eine Senke hinab und läßt alle anderen Gräber hinter sich. Die nicht komplett fertig gestellte Front des Felsengrabes stellt einen Tempel das, bestehend aus 4 Säulen. In dieser Tempelfront findet sich die Darstellung des Bellerophons auf dem Pegasus wieder. Der griechische Held aus alten Sagen zähmte das fliegende Pferd und wie so manch ein Held wollte er aufsteigen zum Olymp. Darüber waren aber die Götter nicht so begeistert und sandten nicht mehr als eine Bremse, die den Pegasus kurz stach. Darauf warf Pegasus den Bellerophon ab, der dadurch auf die Erde stürzte. Schwerverletzt verlebte der Bellerophon seine letzten Jahre in Lykien und verstarb. Natürlich glauben viele, hier das Grab des Bellerophons gefunden zu haben, aber gesichert ist das nicht. Gesichert ist, dass man im Grab ein weiteres Relief mit der Darstellung eines Löwen oder Leoparden findet. Wer sich auf den Weg zum Grab macht, sollte aber festes Schuhwerk nicht vergessen, da die Wege teilweise geröllig oder nach Regenfällen glitschig sind.
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3 Felsnekropole - Steht man vom Parkplatz kommend vor der Akropolis fallen einem sofort eine Reihe von Felsengräber ins Auge. Dabei sind die offensichtlichsten direkt unter der Burg recht langweilig, da diese rechteckige leere Kammern ohne jegliche Inschriften oder Reliefs haben. Je mehr man sich rechts hält, um so mehr steigt der Anspruch an das Schuhwerk und die Kletterfähigkeiten des Entdeckers, da man in eine Senke hinab steigt. Hier zeigen sich weitere Felsgräber mit Inschriften und verwittereten Reliefs von Kriegerdarstellungen aus dem 5. Jh. v. Chr.
4 Lykische Sarkophage - Vor der Akropolis finden sich einige lykische Sarkophage. Typisch für lykische Sarkophage ist immer der Deckel, der spitz ausgeführt ist und an einen umgedrehten Bootskiel erinnert.
5 Stadion - Am Fuße der Akropolis befindet sich das Stadion, das einst 2.500 Zuschauern Platz bot. Heute sind lediglich die Zuschauerränge auszumachen. Wahrscheinlich war der zentrale Zugang zum Stadion an der Nordseite.
6 Markthalle - Parallel zum Stadion befindet sich ein 150 m langes und 30 m breites Gebäude. Höchstwahrscheinlich war das Gebäude zweigeschossig und hatte die Funktion einer Markthalle.
7 Palastra - An die Markthalle schließt sich mit der Palastra eine große, sandbedeckte Fläche an und diente Wettkämpfen wie Ringen, aber auch Faustkämpfen.
8 Kleine Therme - Diese Therme schließt sich direkt an die Palastra an.
9 Große Therme - Die große Therme gehörte sicherlich schon in der Antike, heutzutage aber ganz bestimmt zu den Highlights eines Tlos-Besuchs. Drei große Räume bestimmen den Grundriß des Gebäudes. Dabei hat der östlichste Raum eine Besonderheit. Dieser hat am Südende eine Apsis mit 7 Fenstern (bekannt auch als Yedi Kapı), die einen traumhaften Blick auf das Xanthos-Tal bieten.
10 Kirche - Die Überreste der Kirche stammen aus der Spätantike.
11 Theater - Das Theater von Tlos gehört mit einem Durchmesser von 56 m und einem Fassungsvermögen von bis zu 16.000 Zuschauern zu den größten Lykiens. Errichtet wurde es, anders als z. B. in Patara, freistehend. Größe und Bauweise ähneln sehr dem Theater in Side. Auch hier wurde eine große Gewölbekonstruktion mit einem außen umlaufenden Gewölbegang in die freie Ebene gesetzt. Ob das Theater wie in Side auch in der Lage war, Schiffswettkämpfe in einem Wasserbecken darzustellen, ist unbekannt. Das Bühnenhaus (Orchestra) ist zwar komplett zerstört, doch die Cavea ist noch ganz gut erhalten. Inschriften am Theater weisen darauf hin, dass das Theater um die Jahrhundertwende erbaut wurde. Das Theater wurde während des Erbebens im Jahre 141 n. Chr. schwer beschädigt, doch wurde es Dank reichhaltiger Spenden des Herrn Euerget Opramoas von Rhodiapolis wieder aufgebaut.
12 Agora - Die Agora war einer der zentralen Handelsplätze in Tlos und hatte eine Größe von 80 m x 80 m. Euerget Opramoas von Rhodiapolis spendete auch hier reichlich. Etwa 50.000 Denare, was einer Kaufkraft von über 100.000,00 EUR entspräche, ließ der reiche Herr Opramoas alleine in die Agora fließen. Heute ist leider nicht mehr viel davon zu sehen.
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Kaukasischer Seidelbast
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Auf dem Weg zurück nach Fethiye.
So geht Shoppingtour in der Türkei ;-)