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Letzte Aktualisierung: 22.12.2012 21:40
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VERSUCHUNG |
2. Samuel 11,1 "Und nach Verlauf eines Jahres, zur Zeit, da die Könige auszuziehen pflegten, sandte David Joab und seine Knechte mit ihm und ganz Israel . . . David aber blieb zu Jerusalem." |
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CHARLES H. SPURGEON
Ich möchte eure besondere Aufmerksamkeit auf die Zeit richten, in der diese Versuchung zur Trägheit über David kam. David weigerte sich nie, in den Kampf zu ziehen, solange er von seinem Gegner Saul verfolgt wurde. Solange er wie ein Rebhuhn auf den Bergen gejagt wurde, war sein Charakter fast fleckenlos und sein Eifer unvergleichlich. Sein Glaubensleben war voller Kraft, solange in seinem Leben grosses Leid war. Aber jetzt ist eine Stunde der Prüfung da: Saul ist tot, und der letzte seiner Nachkommen isst demütig das Gnadenbrot an Davids Tisch. Der Sohn Isais ist nicht mehr gezwungen, auf den Pfaden wilder Ziegen zu wandeln oder sich in den Höhlen von En Gedi zu verbergen. Sein grosser Gegner ist schon lange durch die Pfeile der Philister auf den Bergen Gilboas gefallen. Aber ein verstohlener Feind lauert im Hinterhalt - wehe dir, David, wenn er dich besiegt! Oh Brüder, es ist eine gefährliche Zeit für dich, wenn die Versuchung aufgehört hat, dich zu plagen, wenn dich der Satan in Frieden lässt und an die Stelle des furchtbaren Orkans eine Totenstille getreten ist. Habe Acht, dass deine Seele nicht ihre frühere Kraft und Wachsamkeit verliert und du in laodizäische Lauheit und Gleichgültigkeit herabsinkst. Solange dich der Teufel rechts und links angreift, wirst du schwerlich imstande sein, auf dem Lager fleischlicher Sicherheit zu ruhen. Der Höllenhund hält dich dadurch wach, dass er dir in die Ohren bellt. Aber wenn er mit dem Heulen aufhört, werden deine Augenlider schwer, falls die Gnade Gottes es nicht verhindert. Wenn du nicht mehr durch wütende Angriffe der Hölle auf deine Knie getrieben wirst, so hast du vielleicht weit schrecklichere Prüfungen zu bestehen und wirst Ursache genug haben auszurufen: "Herr, lass mich nicht schlafen wie die übrigen, sondern lass mich wachen und nüchtern sein." |
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2 Sam. 11, 2. ,,Und es begab sich, dass David um den Abend aufstand von seinem Lager und ging auf dem Dach des Königshauses." |
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CHARLES H. SPURGEON
Zur selben Stunde sah David Bathseba. Wir stehen nie ausser dem Bereich der Versuchung. Seien wir zu Hause oder ausser dem Hause, so sind wir der Gefahr ausgesetzt, der Versuchung zum Bösen zu begegnen; der Morgen bringt seine Gefahren, und die Schatten des Abends finden uns noch immer umgeben von gefährlichen Schlingen. Wen der Herr behütet, der ist wohl verwahrt, aber wehe denen, die hinausgehen in die Welt, oder gar in ihrem eignen Hause wandeln, so sie nicht wohl gewaffnet sind. Wer sich sicher dünkt, ist mehr in Gefahr, denn jeder andre. Das Selbstvertrauen ist der Waffenträger der Sünde. David hätte im Kampfe der Kriege des Herrn stehen sollen; stattdessen aber blieb er zu Jerusalem und gab sich einer weichlichen Ruhe hin, denn am Abend stand er auf von seinem Lager. Müssiges Wesen und Weichlichkeit sind des Teufels Jagdhunde und treiben ihm reichliche Beute zu. In sumpfigen Gewässern wimmelt schädliches Gewürm, und ein unbebauter Boden lässt bald ein üppiges Gewirre von Disteln und Dornen aufschiessen. Ach, welch eine köstliche Liebe erzeigt uns doch der Herr Jesus, wenn Er uns tätig und nützlich beschäftigt! Es ist möglich, dass der König auf das Dach seines Hauses gestiegen war, um zu beten und sich zu sammeln. Wenn dem also ist, wieviel mehr sind wir zur grössten Vorsicht aufgefordert, dass wir auch nicht einmal das innerste Heiligtum sollen für gesichert halten vor der Sünde! Wenn denn unser Herz einem Pulverfass gleicht, das an einem Orte steht, wo dichte Feuerfunken sprühen, so müssen wir allen Fleiss tun allerorten, dass nicht etwa ein Funke hinein falle und grosses Unheil anrichte. Der Satan kann auch des Hauses Zinne ersteigen und in unser Gebetskämmerlein sich einschleichen; aber selbst wenn wir diesen argen Feind fern halten könnten, so ist unsre eigne verderbte Natur fähig genug, uns zu Grunde zu richten, wenn uns nicht die Gnade bewahrt. Werde nicht sicher! Die Sonne ging unter, aber die Sünde nicht. Wir bedürfen eines Hüters für die Nacht, wie eines Wächters für den Tag. O Heiliger Geist, bewahre uns in dieser Nacht vor allem Übel. Amen. |
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