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Kaum zu glauben

Es steht geschrieben

 

Letzte Aktualisierung: 22.12.2012 17:31

 

 


SOFORT. IN DERSELBEN STUNDE DER NACHT. ALSBALD.
 

Apolstelgeschichte 16, 33

Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen ab; und er liess sich taufen und alle die Seinen alsbald.

 
CHARLES H. SPURGEON

Diesem Mann war es durchaus Ernst, und darum wollte er seine Taufe nicht hinausschieben. Er hatte sich in Christi Armee eintragen lassen, und er wollte alsbald Christi Uniform anlegen. Ich wünschte, dass etliche, die da bekennen, sie seien bekehrt, es so ernst nehmen möchten, wie dieser Kerkermeister es tat. ,,Aber," sagt jemand, ,,verfahren Sie doch nicht gar zu streng mit uns; ich hoffe, dass ich auch ein Christ bin, obgleich ich Christus bisher noch nie bekannt habe." Warum bekennst du Christus nicht, wenn du Ihm angehörst? So ähnlich sprach ich zu einem Mann, der seiner eigenen Angabe nach schon seit zwanzig Jahren ein Christ war. Er hatte sich der Gemeinde nie angeschlossen und nie ein offenes Bekenntnis abgelegt, und als ich zu ihm sprach, was meint ihr, was er mir antwortete? Er sagte: ,,Wer glaubt, der eilt nicht." ,,Nun," erwiderte ich, ,,wenn Sie morgen getauft und in die Gemeinde aufgenommen würden, so könnte man nicht gerade sagen, dass Sie grosse Eile haben, zumal Sie schon seit zwanzig Jahren gläubig sind; aber ein viel passenderer Text für Sie wäre doch das Wort des Psalmisten: >>Ich eile, und säume mich nicht, auf dass ich Deine Gebote halte. ,,Aber," sagt ein anderer, ,,ich habe es nur kurze Zeit hinausgeschoben, und - " ,,Kurze Zeit! " Erlaubst du es deinem Jungen, so zu dir zu sprechen? Du sagst zu ihm: ,,Johannes, gehe hinauf zur Stadt, um dort eine Sache für mich zu erledigen." Etwa eine Stunde später siehst du ihn noch daheim, und du fragst ihn, warum er deinen Befehl nicht ausgeführt habe, und er sagt: ,,Vater, ich habe es kurze Zeit hinausgeschoben." Ich halte es für wahrscheinlich, dass du ihm einen Denkzettel geben wirst, so dass er die Entschuldigung nicht wiederholt. Aber wenn du ihn eine Stunde nach der anderen noch immer zu Hause sehen solltest und ihn sagen hörtest, dass er durchaus nicht ungehorsam sei, sondern dass er nur einige kleine eigene Dinge zuerst wahrnehmen wolle, so bilde ich mir ein, dass du ihn lehren würdest, was die Pflicht eines Sohnes sei. Ein Knecht dieser Art würde sich wahrscheinlich sehr bald einen anderen Dienst suchen müssen, und nennst du dich einen Knecht Christi, wenn du das dir befohlene Bekenntnis durch die Taufe hinausgeschoben und wieder hinausgeschoben und noch einmal hinausgeschoben hast, bis du, soweit ich sehen kann, von dem Gehorsam gegen deines Herrn Gebote soweit entfernt bist, wie du es nur je gewesen bist? Dieser Kerkermeister legte ,,in derselben Stunde der Nacht" ein Bekenntnis seines Glaubens ab ,,und liess sich taufen und alle die Seinen alsbald", und alsbald waren alle mit Paulus und Silas zu einem Liebesmahl vereinigt und hatten selige Gemeinschaft miteinander. Lieber Freund, wenn du bekehrt bist, so schiebe das Bekenntnis von Christus nicht hinaus. Du beraubst deinen Prediger seines Soldes, denn es ist sein Lohn, zu hören, dass Gott deine Seele gesegnet hat. Du beraubst auch die Gemeinde. Wenn du ein Recht hast, draussen zu bleiben und Christus nicht zu bekennen, so hat jeder andere dasselbe Recht, und wo gäbe es dann überhaupt noch irgendwelches Bekenntnis von Christus, oder irgendwelche sichtbare Gemeinde Christi, oder irgendwelche Verordnungen Christi, oder auch nur Diener Christi? Wenn du ein Recht hast, dich nicht taufen zu lassen und ein Recht hast, das Abendmahl in der Gemeinde zu vernachlässigen, so hat auch jeder andere Christ das Recht, diese Dinge zu vernachlässigen. Wozu wären aber dann diese Anordnungen überhaupt getroffen worden? Was ist Christus in Seinem Hause? Ist Er der Hausherr, oder bist du es, und nimmst du dir die Freiheit, zu tun oder nicht zu tun, gerade was und wie es dir gefällt? Kommt und lasst diesen Text von euch allen wahr werden, die ihr glaubt: Er liess sich taufen und alle die Seinen alsbald.

 
CHARLES H. SPURGEON

,,Und er führte sie hinauf in sein Haus, setzte ihnen einen Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er an Gott gläubig geworden war". Apostelg. 16, 34. Als der Kerkermeister Paulus und Silas in sein Haus geführt hatte, "liess er ihnen den Tisch decken und freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er an Gott gläubig geworden war". Das war eine glückliche, selige Zeit! Er freute sich, dass er gerettet worden war. Sein Herz frohlockte. ,,Halleluja! Halleluja! Halleluja!" Als er so mit seinen beiden fremden Gästen zu Tisch sass, hatte er wirklich Ursache zur Freude. Seine Sünden waren ihm vergeben; seine Natur war verändert; er hatte einen Heiland gefunden; er hatte seine Götzen aufgegeben, und er freute sich, dass er an Gott gläubig geworden war. Ihm war gesagt worden, an den Herrn Jesus Christus zu glauben. Er glaubte, dass Jesus Christus Gott war, und er freute sich, von Herzen glauben zu können. Und dann freute er sich, dass sein ganzes Haus gerettet worden war. Welche Wonne war es, sein ganzes Haus bekehrt zu sehen! Da war seine Frau. Wenn sie nicht bekehrt worden wäre, so wäre es sehr misslich für ihn gewesen, Paulus und Silas zum mitternächtlichen Mahl einzuladen. Sie würde gesagt haben: ,,Ich will nicht, dass Gefangene in meine beste Stube kommen und mir meine Vorräte verzehren." Ihr würde das nicht gefallen haben; als kluge Hausfrau würde sie sich dagegen aufgelehnt haben. Aber nun wartete Frau Kerkermeisterin ihnen allen mit einer heiligen Glückseligkeit, mit einer neuen Art von Freundlichkeit auf. Ich weiss nicht, ob sie auch Knaben und Mädchen hatte. Es kann sein oder auch nicht; aber wie viele auch in seinem Haus sein mochten, Kinder oder Dienstboten oder Wärter, sie alle waren gläubig geworden. Sie wurden auch alle getauft, die Söhne und Töchter und auch die Bediensteten, denn sie waren in den Haushalt eingeschlossen. Ich mag es nicht, dass ihr das kleine Dienstmädchen weglasst, wenn ihr euren Haushalt zählt; sie bildet einen Teil eures Hausstandes, und ich bitte Gott, dass sie alle bekehrt werden möchten. Des Kerkermeisters Freude war auch ein Siegel des Geistes auf seine Aufrichtigkeit. Musste es nicht eine wahre Wonne für ihn sein, mit den beiden Predigern des Wortes um die Mitternacht dazusitzen? Jene beiden Männer mussten guten Appetit haben, denn sie hatten wahrscheinlich lange nichts genossen, und sie hatten, nachdem sie grausam geschlagen worden waren, mit ihren Füssen in dem Stock in ihrer schrecklichen Höhle gelegen, und so waren sie aufs Essen vorbereitet worden, ob es nun mitten in der Nacht oder mitten am Tage sein mochte. Und die übrigen Familienglieder kamen und sassen mit zu Tisch, und alle freuten sich. Eine solche Nacht hatte es vorher in einem Gefängnis noch nicht gegeben. Der Kerkermeister ,,freute sich mit seinem ganzen Hause, dass er an Gott gläubig geworden war". Indem ich diese letzten Worte des Textes anführe, ist's mir, als hörte ich manchen tief seufzen. Ich weiss, was der Seufzer bedeutet. Er besagt, dass er sein ganzes Haus nicht bekehrt weiss. Ich kann aus Erfahrung nicht mit dir fühlen, denn ich danke Gott dafür, dass mein ganzes Haus zu Christus gebracht ist; aber es muss ein grosser Kummer sein, einen erwachsenen Sohn zu haben, der da tut, wie er tut, oder ein liebes Mädchen zu haben, auf welches du so grosse Hoffnungen gesetzt hast, und das nun seine krummen Wege geht! Lass mich dich fragen: Hast du Glauben für dein Haus gehabt? Beachte, dass Paulus zu dem Kerkermeister sagte: ,,Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig." Möchte Gott dir Glauben für dein Haus geben! Du glaubst für dich selbst und bist gerettet; glaube auch, dass deine Kinder gerettet werden; rufe zu Gott, dass Er dir Glauben schenke. Bete gläubig darum, dass sie dahin geführt werden, auch für sich selbst gläubig und so gerettet zu werden. Möchtet die, die das Wort jahrelang gehört haben, heute an Christus glauben und leben! Möchten auch die, die es nie vorher gehört haben, zu Christus kommen und an Ihn glauben, wie der Kerkermeister es tat, und möchten sie wie er gerettet werden! Der Herr soll das ganze Lob und die ganze Ehre haben; aber o, dass Er dieses Wunder der Gnade tun möchte! Lasst uns Ihn darum bitten.

 
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