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Kaum zu glauben

Es steht geschrieben

 

Letzte Aktualisierung: 30.01.2018 21:51

 

 


JESUS UNSER STELLVERTRETER?
 
Einige Lehren blieben mir immer ein bißchen nebulös. Dazu gehört die Aussage, dass Christus stellvertretend für uns gestorben sei. Abgesehen davon, dass Christus letztlich nicht den Tod gestorben ist, den wir Menschen als Sünder verdient haben: den ewigen Tod. Außer man betrachtet diese Aussage unter dem Aspekt, dass Christus seine Existenz als göttliches Wesen komplett aufgegeben hat, als er Mensch wurde. In diesem Sinne ist er tatsächlich einen ewigen Tod gestorben. Er bleibt nämlich für immer Mensch. Zu diesem Thema gibt es hier eine detailliertere Darstellung. Auf dieser Seite geht es um den angeblich stellvertretenden Tod.
 
In der allgemein christlichen Th eologie, und auch in der adventistischen, wird Jesus ganz generell als unser "Stellvertreter" bezeichnet. Da gibt es beispielsweise eine Studie von Dr. Gerhard Pfandl vom BRI mit dem Titel "Jesus unser Stellvertreter".
 
Und ganz aktuell wird in den Fragen zum Bibelgespräch am Sabbat, 21. Dezember 2024 Folgendes zur Diskussion gestellt:
 
2. Warum musste Jesus an unserer Stelle sterben? Warum musste er unser Stellvertreter sein? Warum war sein Tod notwendig, damit wir erlöst werden können? Welche Bibelstellen unterstützen eure Antwort?
 
Hat Christus etwas statt mir (an meiner Statt) oder für mich getan?
Ist er an meiner Statt oder für mich gestorben?
 
Falls jemand sagt, dass Jesus nicht nur für uns sondern stellvertretend für uns bzw. statt uns oder an unserer Statt starb, müsste er logischerweise auch sagen, dass er nicht nur für uns lebte, sondern dass er statt uns bzw. an unserer Statt lebte. Macht das irgendeinen Sinn? War das wirklich so?
 
In der Bibel steht nirgends, dass Jesus unser Stellvertreter sei.
Wenn nun jemand ihn als solchen bezeichnen möchte, dann sollte man schon genau klären, warum man ihn so bezeichnet. Falls nun jemand als Beweistext in der Bibel solche Texte bringt, wo die biblischen Schreiber sagen, dass er für uns und für unsere Sünden starb, dann ist das seltsam. Aus diesem für uns wird hier einfach ein statt uns gemacht. Wie kommt jemand auf so eine Idee?
 
Vor einiger Zeit hat Ted Wilson bei einer Delegiertenkonferenz in Wien eine Predigt gehalten, worin er sagte:
 
"Jesus kam für uns auf diese Erde, er lebte für uns, er starb für uns, er stand für uns auf, er kehrte in den Himmel  zurück für uns, um für uns beim Vater zu bitten, und er wird für uns wiederkommen."
 
Oberflächlich betrachtet können wir einer solchen Formulierung zustimmen.
Was aber, wenn er gesagt hätte:
 
"Jesus kam statt uns auf diese Erde, er lebte statt uns, er starb statt uns, er stand statt uns auf, er kehrte in den Himmel  zurück statt uns, um statt uns beim Vater zu bitten und er wird statt uns wiederkommen."
 
Wenn Jesus nicht stellvertretend für uns auf die Erde kam, nicht stellvertretend für uns lebte, nicht stellvertretend für uns auferstand, nicht stellvertretend für uns in den Himmel zurückkehrte, nicht stellvertretend für uns vor dem Vater bittet und letztlich auch nicht stellvertretend für uns wiederkommen wird, was ja alles sehr absurd wäre, WARUM besteht man dann so sehr darauf zu meinen, Jesus wäre stellvertretend für uns bzw. statt uns gestorben, wenn die Bibel einfach sagt, dass er für uns starb?
 
Wenn Jesus jedoch stellvertretend für uns starb, obwohl die Bibel sagt, dass er für uns starb, dann wäre es logisch, dass er dann auch alles andere, von dem die Bibel sagt, dass er es für uns tat, auch gleichzeitig stellvertretend für uns bzw. an unserer Statt tat oder tut. Alles andere wäre theologisch betrachtet völlig inkonsequent in der Aussage.
 
Der letztendliche Grund für den Tod Christi am Kreuz war der, dass er als Stellvertreter des Menschen das moralische Gesetz aufrechterhalten sollte.
 
Es ist allerdings auch noch ein anderer Aspekt möglich.
Christus wurde unser Stellvertreter in dem Sinne, dass er völlig Mensch wurde. Die Bibel sagt:
 
Hebräer 2:17-18
17 Daher mußte er in allen Dingen seinen Brüdern gleich werden, auf daß er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu versöhnen die Sünden des Volks.
18 Denn worin er gelitten hat und versucht ist, kann er helfen denen, die versucht werden.
 
Wie vollkommen Christus in diesem Sinne unser "Stellvertreter" sein kann hängt davon ab, wie vollständig er unsere Natur von uns geerbt hat, unsere Position, unser Abbild. Hat er unsere Natur nicht vollständig geerbt, so kann er uns nicht vollständig vertreten und mit der  Autorität eines Menschen reden.
Die Fähigkeit Christi, als kostbarer Eckstein sowohl Gott als auch den Menschen vollständig zu vertreten, wurde in den Worten, die zu seiner Taufe gesprochen wurden, in den Mittelpunkt gerückt:
"Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe."
Als Sohn Gottes erbt Jesus den Segen  und die Annahme des Vaters.
Als Menschensohn wird er zur Lebensquelle, um des Vaters Segen an uns weiterzugeben.
 
„Christus hat uns geliebet und sich selbst für uns dargegeben zur Gabe und Opfer, Gott zu einem süßen Geruch." Klarer kann es nicht ausgesprochen werden, daß Christus unser Stellvertreter ist, als wenn gesagt wird: „er für uns".

Er für uns." Was er getan hat, das haben wir getan; was er gelitten hat, das haben wir gelitten. Ist er Gott ein süßer Geruch, ein Wohlgefallen, so sind wir es. Wie auch schon Jesaja sagt: „Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Friede hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt."

Er für uns." Sein Opfer ist unser Opfer; seine Sühne ift unsere Sühne. Er hat den Zorn Gottes erduldet; so haben wir es getan und brauchen es nimmer zu tun. Er hat die Strafe erduldet; so haben wir sie erlitten und brauchen keine Strafe mehr zu fürchten in Zeit und Ewigkeit. Wir sind durch ihn erlöst vom Zorne Gottes und von all dessen verderblichen Folgen, den zeitlichen und ewigen Strafen Gottes.
 
 
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