Bundeslade

Home Flusenkram Kaum zu glauben Es steht geschrieben Letzte Aktualisierung: 01.08.2015 12:44	BUNDESLADE

	Dieses heiligste Gerät der Stiftshütte ist beschrieben [2. Mose 25:10, 2. Mose 37:1] als eine Lade von Akazienholz, 2 1/2 Ellen lang, 1 1/2 Ellen breit und hoch, inwendig und auswendig mit feinem Gold überzogen, zur Verzierung mit einem rings umlaufenden goldenen Kranze versehen. Durch vier goldene Ringe, welche oberhalb der vier kurzen Füße (Luther: Ecken) angebracht waren, wurden zwei sehr lange, gleichfalls vergoldete Tragstangen gesteckt, welche wahrscheinlich an den Langseiten der Lade hinliefen und nie aus den Ringen herausgenommen werden sollten. Auf der Lade lag eine massive goldene Platte, bei Luther "Gnadenstuhl" genannt, eigentlich: Deckgeräte, Sühngeräte. An den Enden dieser Platte waren 2 Cherubsgestalten angebracht, welche mit ihren ausgebreiteten Flügeln die Lade überdeckten.

	Aufgestellt wurde die Lade im Allerheiligsten. Sie heißt auch "Lade Gottes" oder "Lade des Zeugnisses", weil die zwei "Tafeln des Zeugnisses" 2. Mose 32:15, worauf Gottes Wille niedergeschrieben war, in ihr niedergelegt wurden.

	2. Mose 32:15 15 Mose wandte sich und stieg vom Berge und hatte zwei Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, die waren beschrieben auf beiden Seiten.



	Modell der Bundeslade Quelle: http://www.bibleplaces.com/

	Nach 1. Könige 8:9 und 2. Chronik 5:10 befanden sich in der Lade nur diese beiden Gesetzestafeln. Nach Hebräer 9:4 dagegen hätte man außerdem das Mannagefäß 2. Mose 16:33 und den blühenden Stecken Aarons 4. Mose 17:25 darin aufbewahrt. Ungenau hat nämlich die spätere Überlieferung die Bestimmungen "vor dem Herrn", 2. Mose 16:33, und "vor das Zeugnis", 4. Mose 17:25 so aufgefaßt. — Über der Lade breiten 2 Cherube ihre Flügel aus, auf wel chen der unsichtbare Gott selber thronend gedacht ist (1. Samuel 4:4) lebendige Thron Gottes. Äußerlich ähnlich ist es, wenn in gewissen ägyptischen Tempeln das heiligste Gesetz unter den Füßen der Götterstatue im innersten Heiligtum gefunden worden ist. Die Bundeslade wird demgemäß als Fußschemel des auf den Schwingen der Cherube sitzenden Gottes gedacht sein.

	— Was die Geschichte der Bundeslade betrifft, so wurde sie während des Wüstenzugs dem Volke vorangetragen 4.Mose 10:33, und zwar durch die Leviten, näher das Geschlecht Kahaths, 4. Mose 4:4 ff. Sie mußte aber vorher von den Priestern sorgsam in Decken gewickelt werden. Denn weil sie die Gegenwart des heiligen Gottes versinnbildete, den der unreine Mensch nicht ohne Gefahr des Todes schauen kann, sollte auch sie nicht von Unberufenen gesehen oder berührt werden. Wurde das mißachtet, so rächte sich's, 1.Samuel 6:19 ff.; 2. Samuel 6:6 ff.

	Nach dem Einzug in Kanaan wurde die Lade in der Stiftshütte zu Silo aufgestellt, 1. Samuel 3:3, zog aber bei bestimmten Anlässen im Land umher, vgl. Richter 20:27. Von Silo holten sie die Israeliten zum Krieg mit den Philistern, indem sie hofften, sich damit die hilfreiche Gegenwart Gottes zu sichern, 1. Samuel 4:4 ff. (vgl. auch 2. Samuel 11:11). Allein da der Herr sich nicht zu ihnen bekannte, wurde die heilige Lade vom Feinde erbeutet. Doch erfuhren die Philister bald an ihr so sehr das mächtige Zürnen Gottes, daß sie dieselbe zurück sandten, 1. Samuel 5 und 1. Samuel 6. Sie kam daraus nach Beth-Semes (1. Samuel 6:18 f.), u. Kirjath-Jearim (1. Samuel 7:1). An letzterem Ort, und zwar auf einem Hügel, blieb sie, bis David sie feierlich nach Jerusalem holte, wo das Heiligtum nun seine bleibende Stätte bekam, 2. Samuel 6; 1.Chronik 15 (vgl. Psalm 132:1 ff.). Psalm 24 scheint bei der Abholung der Bundeslade nach dem Zion gesungen. Das Lied feiert den Einzug des in der Lade sinnbildlich sich vorstellenden Herrn der Heerscharen in der alten ehrwürdigen Stadt auf dem Zion.

	Salomo ließ die Lade in den von ihm erbauten Tempel bringen und zwischen zwei neuen, auf dem Boden stehenden kolossalen Cherubsgestalten aufstellen. 1. Könige 8:8 (vgl. 2. Chronik 5:9) verstehen wir so, daß man im Allerheilig-sten die Enden der seitwärts unter den Cherubsflügeln hervorragenden Stangen sehen konnte, dagegen von außen, d. h. vom Heiligen aus nichts von ihnen erblickte, weil sie von jenen Fittigen zugedeckt waren.

	Bei der Zerstörung des Tempels durch Nebukadnezar (2. Könige 25:9) ist die Bundeslade, von deren Erbeutung durch die Babylonier nichts berichtet wird, ohne Zweifel verbrannt. Nach einer Legende (2. Makkabäer 2:4 ff.) soll Jeremia sie damals mit andern Heiligtümern in einer Höhle des Berges Nebo verborgen haben, wo sie bleibe bis zur Zeit der Sammlung des Volkes. Vielmehr hat jener Prophet, Jeremia 3:16, den merkwürdigen Ausspruch getan, daß man bei der Aufrichtung des neuen wahren Gottesreiches der Bundeslade gar nicht mehr gedenken, sie weder entbehren noch neu anfertigen werde, da dann (nicht mehr nur dieses kleine Geräte im innersten Heiligtum, sondern) ganz Jerusalem den Thron Gottes bilden werde. Im zweiten Tempel, den Serubabel nach dem Exil aufbaute, und im dritten, herodianischen Tempel, fehlte die Bundeslade, dieses Unterpfand der göttlichen Gnadennähe, indem man sich offenbar nicht getraute, dasselbe ohne besondere göttliche Weisung wieder anzufertigen. Nach dem Thalmud ragte an jener Stelle des Allerheiligsten ein Stein drei Finger hoch über dem Boden empor, auf welchem der Hohepriester am Versöhnungstag das Rauchfaß niedersetzte (ohne Zweifel ist der heilige Fels auf dem Zion — s. Taf. XIV 2 — gemeint). Der Prophet Sacharja (Sacharja 3:9) scheint diesen Stein vor Augen zu haben, wo er verheißt, Gott werde selber den vor den Hohenpriester gelegten Stein aushauen, künstlerisch vollenden und so ein vollkommenes Sühnegerät schaffen, auf welchem an einem Tage die gesamte Schuld des Landes gesühnt werden soll. Dieser mangelhafte, unfertige Zustand des Allerheiligsten im zweiten Tempel sollte auf die wahre, vollkommene Sühneanstalt des Neuen Bundes weisen. (v. Orelli) {Aus Calwer Bibellexikon 4. Auflage 1924}

	Soweit, so gut. Wer seine Bibel liest, weiß allerdings , dass fast am Schluß doch nochmal die Bundeslade mit den Gesetzestafeln Erwähnung findet:

	Offenbarung 11:19 Und der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar; und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel.

	Hat Gott seine Gesetze also vielleicht von der Erde weggenommen und bewahrt es im Himmel auf?

	In Vers 19 wird von *einer sichtbaren* Erscheinung der Bundeslade den zornig gewordenen Völkern unmittelbar vor der Ausgießung der abschließenden, siebten Plage gesagt. Davon schreibt die Botin Gottes Ellen G. White:

	„Im Tempel wird die Bundeslade zusehen sein, in der zwei steinerne Tafeln liegen, auf denen das Gesetz Gottes geschrieben ist. Diese steinernen Tafeln werden aus dem Verwahrsam genommen, in dem sie sich befanden, und alle werden die mit dem Finger Gottes darauf gezeichneten zehn Gebote sehen. Diese steinernen Tafeln, die sich jetzt in der Lade der Offenbarung befinden, werden zu einem erstaunlichem Zeugnis der Wahrheit und der strengen Forderungen des Gesetzes Gottes werden“ (Kommentare von E. White, ABC, B. 7, S. 972).

	„Dann erscheint am Himmel eine Hand, die zwei zusammengelegte Tafeln hält ... Die Hand öffnet die Tafeln und die Vorschriften der Zehn Gebote werden sichtbar, wie mit einer feurigen Feder geschrieben. Die Worte sind so deutlich, dass alle sie lesen können. Das Gedächtnis ist erwacht, die Finsternis des Aberglaubens und der Ketzerei ist von jedem Gemüt verschwunden, und die zehn kurzen, verständlichen und vollgültigen Worte Gottes stehen allen Bewohnern der Erde deutlich vor Augen. Es ist unmöglich, den Schrecken und die Verzweiflung derer zu beschreiben, die Gottes heilige Anforderungen mit Füßen getreten haben. ...“ (Der große Konflikt, Kap. 40, Abs. 11. 12; S. 639.640, Orig.)

	Also wird Christus das Reich empfangen während Er noch im Himmel ist, bevor Er auf die Erde kommt (lest das Gleichnis aus Lk.19,12 u. 27).

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