Iris
Buch, bitter
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Kaum zu glauben


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Letzte Aktualisierung: 23.11.2019 18:58
BUCH - SÜSS - DANN BITTER
 
Die Enttäuschung – das bittere Büchlein
 
Offenbarung 10:10
„Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es, und es war in meinem Munde wie Honig süß; und als ich es gegessen hatte, wurde mein Bauch bitter.“
 
In der Schriftsprache bedeutet das Essen einer Buchrolle das Aufnehmen von Wahrheit, um dieselbe andern zu übermitteln; so wurde z. B. dem Hesekiel eine „Rolle“ gegeben und ihm gesagt:
 
Hesekiel 3:1-3
„Menschenkind, was du findest, iß; iß diese Rolle und gehe, rede zum Hause Israel. Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir diese Rolle zu essen. Und er sprach zu mir: Menschenkind, deinen Bauch speise und deinen Leib fülle mit dieser Rolle, welche ich dir gebe. Und ich aß sie, und sie war mir im Munde wie Honig an Süßigkeit.“
 
In Jer. 15, 16 finden wir dasselbe Bild:
 
Jeremia 15:16
„Es fanden sich deine Worte, und ich verschlang sie, und deine Worte wurden mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens.“
 
Aus diesem ersehen wir, dass die Süßigkeit die Wonne und die Freude bezeichnet, welche man während des Essens von Gottes Wort empfindet.

Das in Offb. 10 erwähnte Büchlein, welches dem Essenden so süß mundete als Honig, aber gleich nach dem Essen ihm den Bauch bitter machte, war jenes Büchlein, aus dem der Engel verkündigte mit einem Schwur bei dem, der den Himmel, die Erde und das Meer gemacht hat, dass „hinfort keine Zeit mehr sein soll“. Somit muss sich das Essen dieses Büchleins auf die Annahme dieser Botschaft des Engels betreffs der Zeit beziehen und die Süßigkeit auf die dabei empfundene Freude, und die nachherige, plötzliche Bitterkeit auf die bittere Enttäuschung, welche alle jene empfanden, nachdem die angekündigte, so freudig erwartete Zeit verstrich.

Sicherlich war die Verkündigung der Zeit im Jahre 1844 allen Gläubigen, welche ohne den geringsten Zweifel die nahe ewige Befreiung von allem Übel, allem Leiden und allen Sorgen dieser sündigen Welt erwarteten, eine freudenvolle Botschaft. Der Gedanke, dass sie nach einigen kurzen Wochen verherrlicht und verklärt mit ihrem Könige in der goldenen Stadt sein sollten, war in der Tat erhebend, wie folgende Worte eines Teilnehmers bekunden:
 
 „Nur diejenigen, welche Jesus aufrichtig lieben, können die Gefühle derer verstehen, welche mit dem höchsten Interesse auf das Kommen ihres Herrn warteten… Wir näherten uns der Stunde mit einer stillen Feierlichkeit. Die wahrhaft Gläubigen genossen Ruhe in innigem Verkehr mit Gott, der für sie das Pfand des Friedens war, den sie in der lichten Zukunft genießen sollten. Wer diese Hoffnung, dieses Vertrauen erfahren hat, wird nie jene köstlichen Stunden des Wartens vergessen.“
 
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