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Toskana 2017
 
MONTAG, 28.05.18
Gestern relaxed.
Dann wäre heute doch ein Ausflüglein nett.
Wenn man nach Thermalquellen in der Toskana sucht, wird dort auch immer Bagni die San Michele alle Formiche aufgeführt.
Das war wohl mal ein Bäderbetrieb, mitten im Wald gelegen, der aus unerfindlichen Gründen inzwischen zu einer Ruine verfallen ist.
Da könne man das Auto in der Nähe stehen lassen und hinlaufen, ist irgendwo beschrieben.
Das klingt schon so "einsam". Aber es würde mich sehr interessieren...
Eigentlich ist es gar nicht so weit, knapp über 100 km. Das läßt sich doch locker bewerkstelligen. Also, auf nach Bagni di San Michele.
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map_San_Michele
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Quiesa
Ich fahre über Quiesa - Massarosa, dort auf die Autostrada und dann gen Süden. Das scheint mir die schnellste Variante zu sein.
Hier der Blick auf Quiesa, wenn man aus dem Zufahrtssträßchen vom Piaggetta kommt und nach links in die Straße einbiegt.
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Pomarance_Schafe
Ungefähr bei Pomarance traben Schäfchen über die Straße und ich muss mit dem Auto warten.
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Pomarance
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BAGNI DI SAN MICHELE IN FORMICHE
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Seit dem 13. Jhd. besteht ein Wellness-Hotel. Die Legende besagt, dass sein Spa-Wasser ideal sei für die Behandlung von Krankheiten wie Lepra, Lähmungen, arthritische Erkrankungen und Seuchen. Aus einem Loch, das durch die Glocke des Klosters verursacht wurde, die eines Tages ins Tal hinabstürzte, sprudelte warmes Wasser aus dem Boden. Das Grundstück wurde gekauft und von De Larderei wiederhergestellt, aber Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde es aufgegeben.

Das Gebäude befindet sich am Fluss Radicagnoli, in zwei Teile geteilt. Die beiden Teile werden durch eine kleine überdachte Brücke verbunden die es den Badegästen erlaubt, von den Zimmern zum Spa zu wechseln, ohne den Strom zu überqueren. Das Hotel verfügte über acht Zimmer und ein Restaurant / Taverne, wo bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts diejenigen, die den Ort verlassen mussten, um zum Militär zu gehen, zum Abendessen einkehrten, nachdem sie in den heißen Quellen geschwommen waren.

Der Teil, in dem die Bäder untergebracht sind, enthält noch einige Thermalbäder: in einem Raum mit hellblau angemalten Wänden gibt es noch ein quadratisches Bassin voll Schwefelwasser, das noch von einer Quelle in einer Ecke gut gespeist wird.

Im Badebecken gibt es Stufen, wodurch man komfortabel darin sitzen kann. Das Wasser ist klar, aber nicht sehr heiß, es ist sehr angenehm, in diesem Pool zu sitzen, mit seinen hellblauen Wänden, wo die Feuchtigkeit aufsteigt und die Sonne durch ein kleines Fenster an der Spitze ihre Strahlen hineinschickt. Die Tür bleibt Tag und Nacht geöffnet. Bewegen Sie mit den Zehen die staubigen Partikel, die die Trümmer im Wasser hinterlassen haben: Dieser Ort ist fabelhaft und unwirklich. Der Raum ist ein Schatz, von dem man sich nicht trennen möchte.

Wenn man dem Wasserlauf ein paar Schritte folgt, stößt man unmittelbar nach dem Badehaus auf einen kleinen, sehr idyllisch gelegenen Wasserfall.
 
So richtig ausgeschildert ist das ja mal wieder nicht.
Hinter Pomarance kann man dann Ausschau halten, wo's denn sein könnte.
Um die nächsten zwei Biegungen geht dann eine Straße zu einer Location für Agritourismus nach rechts ab, da steht auch "San Michele". Oder so.
Da biege ich ab. Eine Walkerin kommt mir entgegen - die spreche ich an und zeige ihr das Bild von der Örtlichkeit, nach der ich suche.
Sie weist mich Richtung dieses Berges auf dem Bild unten, und dass ich dann mit dem Auto auch bis irgendwo fahren könnte, das sei aber ein ganzes Stück... betont sie. Ich frage, ob ein oder zwei Kilometer? Also ziemlich weit, sagt sie. Ich solle dann beim Schild abbiegen...

Ich fahre also geradeaus weiter. Vorbei an einem Waldweg, der mir allenfalls wie ein Wanderweg aussieht, also mit dem Auto würde ich es nicht wagen...
Die Straße noch weiter in die Gegend dort führt auch zu nichts: Sie hört vor Gemüsegärten irgendwo auf. Da ist außerdem ein größeres Anwesen.
Ich drehe also wieder um.

Auf dem Rückweg kommt mir eben jene Dame wieder entgegen, diesmal ein ganzes Stück weiter oben. Die ist echt fit...
Ich spreche sie wieder an: "Non ho trovato..." - Hab's nicht gefunden... Sie seufzt. Ich könnte zurück Richtung Pomarance... dann schaut sie mich mit kritischem Blick an und sagt: "Ach warte, komm mit. Ich geh zurück zum Auto und zeige es Dir." Sie dreht sich also um und trabt zügig zurück zum Auto. Was wirklich ein beachtliches Stück Wegs ist. Sie trabt - ich rolle Schritttempo schräg hinter ihr her. Ich hätte ihr ja eigentlich anbieten können, bei mir mitzufahren... als mir das einfällt, sind wir aber schon so gut wie an ihrem Auto. Sie steigt ein und fährt los. Es sind wirklich nur wenige Meter. Auf der Straße siehe unten auf dem Foto, zurück Richtung Pomarance, wo ich herkam. Dann hält sie an (am linken Rand, von hier aus gesehen), steigt aus und bedeutet mir, dass ich mein Auto auf einem kleinen Platz neben der Straße parken könne. Dann müsse ich einfach nur über die Straße rüber und runter in den Wald. Da ist ein Weg.
Sieht man unten auf dem Foto, rechts, wo die Leitplanken unterbrochen sind.
Hätte man ja als nicht Ortskundiger niemals so ohne Weiteres gefunden!
Die Italiener sind doch einfach nur nett und hilfsbereit :-)
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San_Michele
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Waldweg
Direkt am Straßenrand steht dann auch dieses Schild. Aber als vorbeifahrender Autofahrer kann man das gar nicht gewahr werden.
Wie sich rausstellt, ist das wirklich der allerkürzeste Weg.
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
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THYMIAN
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Waldweg
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Thymian
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Es grünt und blüht den kurzen Weg runter in den Wald.
Das Licht ist aber mieserabel - es braut sich Regen zusammen.
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Pozzo_della_Campana
Und da ist ein Schild und ein steiler kurzer Fußweg zu einem Bach hinunter, der in einem kleinen Wasserfall dort fließt.
Klar, will ich auch sehen. Geh ich runter.
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Waldweg
Blick zurück auf den Weg zum Wasserfall
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Waldweg
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Wasserfall
Sehr idyllisches Plätzchen dort.
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Wasserfall
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Wasserfall
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Wasserfall
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Waldweg
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Waldweg
Und da wieder den Weg zurück...
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Waldweg
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Klee
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Waldweg
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Thymian
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Thymian
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Waldweg
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Picknickplatz
Picknickplatz
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Waldweg
Und da liegt eine Bauruine mitten im Wald vor mir...
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Waldweg
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Waldweg
Das war die letzte Wegbiegung.
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Waldweg
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Waldweg
Die Ruine. Vollständig zusammengebrochen.
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Waldweg
Links war vermutlich Umkleidebereich oder vielleicht Wellnessräume, keine Ahnung. Und über dieser geschlossenen und überdachten Bogenbrücke konnte man einst in besseren Tagen über das Flüßchen schreiten, rechter Hand ist ein Becken mit dem Thermalwasser. Wobei ich das zu diesem Zeitpunkt noch nicht so genau weiß. Also inspiziere ich erstmal das Terrain.
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Waldweg
Wahrlich eine Ruine. Womöglich springen da noch Ratten rum... Kann man's wissen?
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Waldweg
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Waldweg
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Waldweg
Ein Blick durch's Fenster, oder wo mal eins gewesen ist...
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Waldweg
Die andere Seite des Brückenübergangs.
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Waldweg
Jedenfalls scheint man über das Flüßchen auf die andere Seite zu müssen. Könnte ich mir vorstellen. An dieser Stelle kommt man auch tatsächlich über die Trittsteine trockenen Fußes rüber zum Weg.
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Waldweg
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Waldweg
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Und da: Der Eingang zur Therme. Ziemlich verwunschen.
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Therme
Von rechts kam man wohl hinein, wenn man über die Brücke schritt.
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Therme
Kein besonders großer Raum, aber die blaue Wandfarbe muss mal richtig schön gewesen sein.
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
Also wirklich "schmutzig" ist es nicht. Man könnte sich reinsetzen. Klar, es gibt sandige Ablagerungen... ich halte den Fuß rein: Das Wasser ist tatsächlich lauwarm.
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme Ich finde die morbiden Farben einfach betörend schön.

Übrigens stelle ich später fest, dass ich ja nur noch wenige Kilometer entfernt war von dem Teil der Toskana, wo es aus der Erde herausdampft. Dort haben sie ein Thermen-Kraftwerk gebaut, und man kann da irgendwo auch diese Fumerolen besichtigen. Allerdings ist mir das gar nicht bewußt - und Zeit hätte ich auch keine dafür gehabt. Das nächste Mal dann.
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Brunnen
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
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Therme
Jetzt wieder zurück zum Auto.
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Wald
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Therme
Da gibt's einen Picknickplatz. Bestimmt machen viele Leute am Wochenende einen Ausflug hier hin.
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Wald
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Wald
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Thymian
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Thymian
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Wald
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Wald
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Lilie
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Wald
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Wald
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Wald
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Wald
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Wald
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Natternkopf
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Wald
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Gladiole
Und dann bin ich auch schon wieder zurück beim Parkplatz. Wo eine wilde Gladiole wächst.
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Wald
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Wald
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Wald
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MARINA DI BIBBONA
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Wie so oft bin ich wieder mal ziemlich spät losgefahren - und jetzt geht es bereits in den Abend hinein. Ich will zurück zum Meer, und da nach Marina di Bibbona, dort war im Internet ein schönes Lokal direkt am Strand empfohlen worden. Das sollte doch zu finden sein. Ich möchte endlich ein Fischlein speisen...
Also Marina di Bibbona ist ein reiner Urlaubsort für Touristen. Mehrfamilienhäuser mit Ferienwohnungen, Hotels, Kinderspielplätze. Idylle gibt es kaum. Endlich finde ich dann mal einen Zugang zum Strand, wo man mit dem Auto direkt hinfahren kann. Und zur Rechten gibt es ein Lokal, das sogar recht nett aussieht: Bagno Jolly b.. Das Lokal Pineta, das ich ansteuern wollte, kann ich nicht finden. Ich habe aber nachgefragt: das läge ca. 1 km weiter am Strand, und könne auch mit dem Auto angefahren werden. Allerdings hatte sich mir die Wegführung im Ort sowieso nicht erschlossen.
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
Es gibt Fisch mit gegrilltem Gemüse. Naja. Billig ist es auch nicht gerade. Aber schmeckt. Und ich habe das Meer direkt vor mir.
Wobei der Wind mir beinahe den Fisch vom Teller zieht. Egal. MEER. :-)
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Bibbona
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Bibbona_Iris
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Bibbona
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Meer
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Bibbona_Angler
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Bibbona
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Zurück in's Piaggetta ist es dann auch noch eine ganze Strecke...
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Fotobox
 
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Letzte Aktualisierung: 01.02.2022 0:23
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